Geschichtliches

Die Geburtszelle des Vereins

Das Verdienst, das Fußballspielen in Blankenese überhaupt eingeführt zu haben, kommt zwei Pädagogen der damaligen Realschule zu. Unter Leitung des Lehrers Planert wurden bereits vor 1900 aus den Schülern Fußballmannschaften zusammengestellt, und es wurden auch schon Wettkämpfe gegen andere Schulen ausgetragen. Der Lehrer Becker war es dann, der die Schüler – damals schon auf dem „Wielandsfeld“ und „Am Sorgfeld“ – in die Feinheiten des von der englischen Insel stammenden Sports einweihte.

Als 1903 der Jahrgang um Herbert Spiesen aus der Schule entlassen wurde, ging von diesem 18jährigen Burschen die Idee aus, das Fußballspiel weiter zu pflegen. Er berief am 1. Oktober 1903 eine konstituierende Versammlung in den „Glaskasten des Schifferhauses“ am Strandweg ein (das Gebäude wurde 1961 abgerissen) und gründete dort den Verein, den man offiziell „Blankeneser Fußballklub“ nannte.

Von den Gründern sind neben Spiesen noch bekannt: Hermann Völker, Gebrüder Gössel, Christiansen, Horstmann, Steefatt und Heini Detje.

Ende 1903 schloss man sich vorübergehend dem Blankeneser Männer-Turn-Verein an. Doch schon nach wenigen Monaten machte man sich wieder selbstständig und wählte als Vereinsnamen, in der Absicht, den Spielbetrieb auch auf andere Sportarten auszudehnen, die heutige noch gültige Form „Spielvereinigung Blankenese von 1903 e.V.“

 

Erst 1921, mit dem Erwerb des Geländes Waldesruh, wurde die „Spielvereinigung Blankenese von 1903 e.V.“ in das Vereinsregister eingetragen.
An unserem Gründungsjahr 1903 ändert dies natürlich nichts.
Hier eine Kopie des Original-Antrages vom 10. Juni 1921 an das Amtsgericht Blankenese, unterschrieben von Georg Schaub (1. Vorsitzender), Georg Militzer (2. Vorsitzender) und Max Rumöller (Kassenwart).

Der Waldesruh – Unser Geburtsort

Angefangen hat die Geschichte dieser Sportanlage 1911. Der zunächst für zehn Jahre gepachtete Fußballplatz wurde 1921 von der SVB käuflich erworben.
Die Idee dazu stammte von Georg Militzer, der diese mit seinen Helfern sowie großzügigen Gönnern auch in die Tat umsetzen konnte. Ein für die Entwicklung des Vereins entscheidender Schritt nach vorn war getan.

1929/1930 wurden die Hockey- und die Tennisabteilungen gegründet.
Gespielt wurde auf dem Brachland neben dem Fußballplatz, welcher in beiden Weltkriegen mit Kartoffeln und Gemüse bepflanzt wurde.

Auf diesem erweiterten Waldesruh Gelände, auf dem später weitere Tennisplätze entstanden, wurde 1952 unter der Führung von August Bröhan das erste Clubhaus errichtet.

 

„Runter von dem Hockerplatz“

Nach Kriegsschluss befand sich eine grün gestrichene Holzberacke dort wo später das Clubhaus errichtet wurde. Hier hauste „Opa“ Nordmann. Sein Schlachtruf „Runter vom Hockerplatz“ (das Wort Hockey war ihm fremd) schallte nicht selten über das Gelände, wenn die Buttjes aus der Nachbarschaft mit einem alten Tennisball oder sonst etwas Rundem dort „ditschten“, wie es damals hieß.

 

Vom Schlacht- aufs Fußballfeld

Während des 1. Weltkrieges war es vor allem das Verdienst des Studienrates Schaub, dem es als Vorsitzendem gelang, dass der Spielbetrieb nicht ganz zum erliegen kam und der Verein diese schwere Zeit überstand. Im letzten Kriegsjahr sicherte er mit einer Mannschaft aus verwundeten, im Urlaub befindlichen oder sonst greifbaren SVBern, die Zugehörigkeit der Elbestaffel.
Trotzdem überwog natürlich die Trauer, denn 22 junge SVBer kehrten aus dem Krieg nicht zurück.
Auf dem Waldesruh trägt ein Gedenkstein noch heute ihre Namen.

Während des 2. Weltkrieges war es vor allem Heinz Baasch´s Verdienst, dass der Ball weiter rollte. Als Vertreter für den eingezogenen „Tegel“ gelang ihm zudem das schier Unmögliche, den Verein schuldenfrei zu machen.
Sportlich schließlich überstand man diese abermals schwere Zeit durch eine Spielgemeinschaft mit Wedel, durch die unsere Fußballer nicht nur aufstiegen, sondern auch bereits eine gute Basis für die Nachkriegszeit legten.

 

In den 70iger Jahren: Bundesliga-Schiri Walter Niermann (SV Blankenese) mit Berti Vogts und Klaus Toppmöller. Rechts sein Assi Kurth Dieter Roth (St. Pauli)

Und dann kamen die Leichtathleten…

1906 wurde die Leichtathletikabteilung gegründet.

Trainiert wurde auf der Anlage am Sorgfeld. Die Protagonisten der Zeit vor dem 1. Weltkrieg hießen Ernst Tams, Otto Asmussen, Walter Jacobs, Gustav Petersen, Werner Friedrich und August Bröhan.

De herausragende Einzelleistung erbrachte Ottke Asmussen, der die Qualifikation über 1500m für die dann ausgefallenen Berliner Olympischen Spiele 1916 siegreich war. Statt zu olympischen Ehren kam er aber wenigstens noch zu einer Kaiser-Gedenk-Münze.

Ab Ende der 20iger Jahre rückten dann zunehmend Großveranstaltungen in den Focus der Leichtathleten.

An der Alsterstaffel nahmen 1929 51% der Gesamtmitglieder der SVB teil, eine imposante Quote!

Eines der vielen herausragenden Ereignissen war der 3-Meilen-Lauf Waldesruh – Altona und zurück aus dem Jahre 1932, bei dem mit Jäckel aus Saarbrücken, dem Marathonmeister Brauch aus Berlin und dem Wittenberger und späteren Sieger Spring die Langstreckenelite Deutschlands bei unserem kleinen Verein zu Gast war. Als Athlet ist aus dieser Zeit gewiss Hans Schröder hervorzuheben, der unter anderem zwei Mal die Norddeutsche Waldlaufmeisterschaft seiner Altersklasse gewann.

Nicht minder erfolgreich waren zu dieser Zeit die Damen, die unter der Leitung Kurt Diembecks mit Hannchen Ducat, Anne Blunck (Scheele), Herta Topel, den Geschwistern Peters, Herta Blankenburg (Dressel) und Leni Seidensticker über eine Garde Hamburger Spitzen-Athletinnen verfügten.

Als erste durchs Ziel: Rosemarie Witt, die erfolgreichste Athletin unseres Vereins.

Goldmedailliengewinnerin bei der Senioren-WM in Helsinki 2000.

Die Tennisabteilung

Am 1.5.1908 wurde die Tennisabteilung gegründet und hatte 1913 schon 113 Mitglieder. Auf der zunächst gepachteten und 1921 gekauften Anlage Waldesruh gab es drei Sandplätze.

Erst 1933 trat man dem Hamburger Tennis-Verband bei, was Voraussetzung war, um an den Mannschaftswettspielen teilnehmen zu können.

Auch nach der erneuten Zwangspause durch den Zweiten Weltkrieg lief der Tennisbetrieb nur langsam an, weil kein Material für Spielausrüstung und Platzpflege zur Verfügung stand.

1949 wurden dann über eine Umlage und mit viel Eigenarbeit die Tennisplätze wieder spielfähig gemacht und gleichzeitig die Tennisabteilung finanziell selbstständig.

Der nächste große Schritt folgte 1976-78. Die Mitgliederanzahl war auf 300 gestiegen und viele Interessenten standen auf der Warteliste.

Man beschloss den Bau einer neuen Tennisanlage mit acht Plätzen plus einer Halle mit drei Plätzen, ein Projekt von damals fast 2 Millionen DM. Der Standort Marienhöhe war – gegen Bürgerinitiativen – lange umstritten, die Planung dauerte entsprechend, die Ausführung ging aber dann zügig.

Die „Hauptmacher“ waren damals die Vorsitzenden Horst Satz, dann Helmut Koppermann, Peter Dinse als Architekt und Heinz-Georg Hutzler für die Finanzen.

Vor allen ihnen verdanken wir unsere schöne Anlage im Landschaftsschutzgebiet am Eichengrund, ohne Flug- und Autolärm.

Einweihung der Plätze am Eichengrund: Vorne mit Hut Dieter Dettmann, ganz rechts Dr. „Lali“ Koppermann.

… to be continued.